Landfrauen Neuenkirchen

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Vortrag zum Thema: "Schlaganfall - was dann?"


Termin: 15. November 2016, 20:00 Uhr


Diese Gemeinschaftsveranstaltung zusammen mit dem Ortsverein des DRK und der St. Bartholomäus-Kirchengemeinde hat das Thema "Schlaganfall" aufgegriffen. Ein Expertentheam bestehend aus der Neurologin, Frau Dr. Bauer de Torres, der Ergotherapeutin, Nadja Reeck und dem Rettungssanitäter, Rainer Berke, will aufklären über die Erkennung und die Behandlung eines Schlaganfalles und wie es im Leben danach weiter geht.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Gäste sind wie immer herzlich willkommen.




Nachbericht zur Veranstaltung




Schlaganfall – Eile ist geboten

Erkennen, behandeln und damit leben

Kürzlich ging es in Neuenkirchen in einer Podiumsdiskussion der Kirchengemeinde St. Bartholomäus, des Landfrauenvereins und des DRK-Ortsvereins um das Thema „Schlaganfall - und was dann?“ Vor knapp über 60 Zuhörern referierte Frau Dr. Bauer de Torres über die neurologischen Aspekte und Frau Nadja Reeck über die ergotherapeutische Weiterbehandlung von Schlaganfallgeschädigten.

In Deutschland erleiden etwa 270.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall. Mehr als 80 Prozent der Betroffenen sind über 60 Jahre alt. Doch auch Jüngere kann es treffen: Laut Schätzungen treten etwa fünf bis zehn Prozent der Schlaganfälle bei unter 50-Jährigen auf.

Wichtig ist: Jeder Schlaganfall ist ein Notfall. Das heißt je schneller Helfer reagieren und den Patienten einer sachgerechten Versorgung zuführen, um so eher kann der Schaden minimiert werden. Es darf also nicht gezögert werden, sofort beim Auftreten der Symptome eines Schlaganfalls den Rettungsdienst unter der Nummer 112 zu alarmieren! Bereits nach knapp über vier Stunden sind die Möglichkeiten für ein effektives Eingreifen sehr beschränkt. Nach dem Eintreffen wird sich der Rettungsdienst oder Notarzt um den Patienten kümmern und ihn - falls sich der Verdacht auf einen Schlaganfall bestätigt - in die geeignete Klinik transportieren. Dazu ist, so Reiner Berke vom DRK-Rettungsdienst, ein schnelles Auffinden der Örtlichkeit, beispielsweise durch klare Straßennamen und sichtbare Hausnummern geboten.

Das schnelle Erkennen des Schlaganfalls ist ein wichtiger Schritt, so Dr. Bauer de Torres. Ein Schlaganfall kann - je nach betroffenem Gehirnareal und Schweregrad - ganz unterschiedliche Symptome zur Folge haben. Während beim einen Patienten ausschließlich der Mundwinkel etwas hängt, kann der andere schlagartig nicht mehr sprechen, hat Sehstörungen oder kann die Arme nicht mehr heben. Neben diesen Erscheinungen, können auch schlagartig einsetzender Schwindel und extreme Kopfschmerzen auftreten.

Für das Auftreten dieser Symptome ist eine Durchblutungsstörung des Gehirns verantwortlich. Dafür gibt es zwei Hauptursachen: In etwa 80 Prozent der Fälle sind Blutgefäße "verstopft", beispielsweise durch ein verschlepptes Blutgerinnsel oder aufgrund einer Gefäßverkalkung. Seltener ist der Schlaganfall durch eine Blutung im Gehirn verursacht.

Mit den Folgen des Schlaganfalls beschäftigte sich das folgende Referat. Entscheidend, so Nadja Reeck, ist ein möglichst rascher Behandlungsbeginn. Bei mehr als der Hälfte der Personen, die einen Schlaganfall erleiden, ist nach einem Jahr noch eine unterschiedlich stark ausgeprägte Behinderung festzustellen. An die akute Therapie im Krankenhaus schließt sich in der Regel eine Rehabilitation an. Da das Gehirn auch bei Erwachsenen eine gewisse Plastizität besitzt, können sich die aufgetretenen Störungen und Behinderungen über Monate hinweg durch geeignete Maßnahmen zurückbilden. Auch mehr als ein halbes Jahr nach einem Schlaganfall lassen sich unter Umständen noch weitere Verbesserungen erreichen. In der Regel können die überlebenden Schlaganfallpatienten drei Monate nach dem Ereignis relativ unabhängig zuhause die täglichen Verrichtungen meistern.

Anschließend wurden in einer Diskussionsrunde zwischen den Zuhörern und den Podiumsteilnehmern Dr. Bauer de Torres, Nadja Reeck sowie Rainer Berke vom DRK-Rettungsdienst Gelegenheit gegeben verbleibende Fragen zu erörtern. Moderator war Frank Höhl vom DRK- Ortsverein Neuenkirchen.



Geschrieben von Marleen Knust am 28. Oktober, 2016 - (Permalink)